Ich befürchte, dass es heutzutage viele Evangelikale gibt, die glauben, dass Gott in alten Zeiten gesprochen hat, aber bezweifeln, ob er heute noch zu uns spricht. Sie wissen, dass Gott im Alten Testament gesprochen hat und sind sich dessen gewiss. Aber sie meinen, dass das jetzt nicht mehr der Fall ist und sie daher neue Möglichkeiten erfinden müssen, um Menschen zu überzeugen, ihn zu lieben.
Aber wenn du ein Prediger von Gottes Wort bist und denkst, dass alles Reden Gottes in der Vergangenheit stattgefunden hat, dann tritt zurück! Es ist mir todernst damit! Wenn du nicht glaubst, dass Gott jetzt noch durch sein Wort – durch die Bibel – spricht, was tust du dann jeden Sonntagmorgen? Wenn du nicht darauf vertraust, dass Gott auch heute spricht, wenn du in rechter Weise das Wort Gottes liest und erklärst, dann solltest du kündigen.
Aber wenn du das glaubst – wenn du wirklich glaubst, dass Gott durch sein Wort spricht – warum solltest du dann das auslegende Predigen der Bibel durch irgendetwas anderes ersetzen wollen? Was ist für deine Leute wichtiger, als von Gott selbst zu hören? Und wie soll es anders geschehen, als dass du wie Esra das Buch öffnest, daraus vorliest und es erklärst? Genau wie in 5. Mose geht es hier um Leben und Tod, und viel zu viele Pastoren, die zutiefst daran glauben, dass Gott spricht, haben sich von seiner Stimme in der Schrift abgewandt.
Auszug aus dem Buch Pulpit Aflame, R. Albert Mohler Jr.,
Hg. Joel Beeke und Dustin W. Benge