Befreiung von Weltlichkeit


Befreiung von Weltlichkeit

Möge Jesus Christus sich euch in seinem Wort offenbaren.

Gott befreit sein Volk auf dreierlei Weise von Weltlichkeit:

1. Anfängliche Befreiung

Jedes wahre Werk der Gnade im Herzen eines Sünders beinhaltet eine radikale Befreiung von der Welt und einem weltlichen Lebensstil. Die Nabelschnur, die uns an den Schoß der Weltlichkeit gebunden hat, wird durchtrennt, wenn wir in das Reich Gottes geboren werden. Das geschieht aus zwei Gründen.

Erstens ist Christus gestorben, um die Nabelschnur zwischen Sündern und der Welt zu durchtrennen. In Galater 1,4 (NGÜ) steht, dass Jesus „sich selbst als Opfer für unsere Sünden hingegeben hat … um uns vor allem Bösen zu befreien, das die jetzige Welt beherrscht, und hat damit den Willen Gottes, unseres Vaters, erfüllt“. So wunderbar das auch ist, ist Christus nicht nur gekommen, um sein Volk von der ewigen Verdammnis zu erlösen. Es war der Wille des Vaters, dass Christus sein Volk auch von dieser gegenwärtigen bösen Welt erlösen sollte. All die Schläge und die Erniedrigung, der er ertrug, die Schande seiner Nacktheit, die Verhüllung des Himmels und sein Schrei der Verlassenheit geschahen, weil er sich für diejenigen hingab, die nach seinem Willen aus dieser bösen Welt herausgerissen und in das Reich Gottes hineingestellt werden sollten.

Zweitens macht der Heilige Geist den Willen des Vaters und des Sohnes wirksam, indem er die rettende Tugend von Christi Tod in uns anwendet. Wie Paulus in Galater 6,14 (NGÜ) sagt: „Für mich jedoch ist es unmöglich, auf irgendetwas anderes stolz zu sein als auf das Kreuz von Jesus Christus, unserem Herrn. Durch ihn ist die Welt für mich gekreuzigt, und durch ihn bin ich für die Welt gekreuzigt.“ Der Apostel will damit sagen, dass das Kreuz Jesu Christi durch das Wirken des Heiligen Geistes so mächtig war, dass es die Welt für ihn völlig uninteressant machte – sie wurde farblos und geradezu hässlich.

Hat die Schönheit Christi die Schönheit der Weltlichkeit für euch getrübt? Ist die Macht der Welt über euch mit Christus gekreuzigt worden? Hat die Liebe des Vaters in Christus eure Liebe zur Welt besiegt, sodass sie keine Herrschaft mehr über euch hat?

2. Fortgesetzte Befreiung

Gott sorgt im Leben eines Gläubigen für anhaltende Befreiung. Wenn der Same der Gnade gesät ist, zerbricht er die Herrschaft der Sünde und der Welt. Sie herrschen jetzt nicht mehr, doch sie existieren weiterhin in der Seele des Gläubigen. Die Überbleibsel der Weltlichkeit hängen dem wiedergeborenen Gläubigen noch an. Der Wunsch nach Anerkennung derer, die gemäß der Normen und Ziele der Welt leben, ist noch nicht ganz abgestorben. Gläubige sind weiterhin versucht, sich der Welt anzupassen, sei es aufgrund von Gruppenzwang oder dem Wunsch nach wirtschaftlichem Erfolg.

Johannes sagt uns, dass wir von dieser uns innewohnenden Weltlichkeit nur frei werden, wenn wir den Willen Gottes tun (V.17 f.).

Wir müssen erkennen, wie bedeutend es ist, gegen die Weltlichkeit anzukämpfen. Wenn es bei uns als Eltern keine oberste Priorität hat, werden wir bei uns und unseren Kindern kaum Fortschritte machen. In Jakobus 1,27 (NGÜ) heißt es: „Echte und untadelige Frömmigkeit, die vor Gott, dem Vater, bestehen kann, zeigt sich darin, dass man Waisen und Witwen in ihrer Not beisteht und sich vom gottlosen Treiben dieser Welt nicht beschmutzen lässt.“ Die Reinheit unseres Lebenswandels mit Gott steht in direktem Zusammenhang mit unserer Hingabe, mit der wir vermeiden, dass etwas aus der Welt das Gewand der Gerechtigkeit befleckt, das Gott uns gegeben hat.

Wir müssen die Weltlichkeit mit allen Mitteln besiegen. Wir müssen immer wieder Predigten hören, uns mit der Heiligen Schrift beschäftigen, über das Wort meditieren, Bücher lesen, die uns im Glauben weiterbringen und ohne Unterlass beten. Wir müssen Gemeinschaft mit Gläubigen haben, den Tag des Herrn halten, Ungläubige evangelisieren und anderen dienen. Wir müssen gute Verwalter unserer Zeit und unseres Geldes sein. Mit dem Segen des Heiligen Geistes wird unser Beispiel einen starken positiven Einfluss auf unsere Kinder haben.

Wir müssen unserem Hohepriester und seinem Geist vertrauen. Wenn die Macht der Welt unsere Seelen gefangen nehmen will, können wir uns mit dem Gebet unseres Hohepriesters trösten: „Ich bitte dich nicht, sie aus der Welt herauszunehmen; aber ich bitte dich, sie vor dem Bösen zu bewahren“ (Joh 17,15; NGÜ). Wenn jeder Schutz zu versagen scheint und wir uns dem Feind unserer Seele ganz ausgeliefert fühlen, können wir auf die Fürbitte Jesu Christi und die bewahrende Kraft seines Geistes hoffen. Wir können ausrufen: „Lieber Heiland, ohne deine Fürbitte und deinen Geist, der uns bewahrt, hätten wir uns in der Stunde der Versuchung dem Bösen hingegeben.“

Spurgeon schrieb: „Ich danke Gott, dass er mir in der Stunde der Versuchung das Verlangen nimmt und in der Stunde des Verlangens nach Sünde die Versuchung beseitigt. Das, Freunde, ist das gnadenreiche Geschenk Jesu Christi, der verspricht, dass er in der Stunde der Versuchung für uns beten wird, damit wir unseren Glauben nicht verlieren“ (vgl. Lk 22,32).

3. Vollkommene Befreiung

Wenn wir gläubig sind, wird uns im kommenden Zeitalter die vollkommene Befreiung zuteil, die, wie Johannes sagt, „ewig währt“! Der Himmel wohnt in unseren Herzen und in unserem tiefsten Innern, doch die Welt und der Satan sind uns noch immer auf den Fersen. Im kommenden Zeitalter jedoch wird nichts als Gerechtigkeit im neuen Himmel und auf der neuen Erde herrschen. Die Welt, die unter dem Fluch Gottes steht, und der Fürst der Macht der Lüfte werden nicht mehr sein. Satan und alle seine Anhänger werden in die ewige Verdammnis verbannt werden. Und das Volk Gottes wird am Firmament der Herrlichkeit Gottes leuchten.

Abschließend sei gesagt, dass wir alle der Gefahr der Weltlichkeit ausgesetzt sind. Genau diese Weltlichkeit beklagt auch Paulus an Demas, der ihn verlassen hat, „weil er diese Welt wieder lieb gewonnen hat“ (2.Tim 4,10; NGÜ). Obwohl Demas mit Paulus zusammen gebetet und gearbeitet hatte und Zeuge seiner Tränen wurde, als er seine Briefe schrieb, verließ Demas schließlich den gottesfürchtigen Apostel, weil er von der Welt betört wurde. Liebe Eltern, hütet euch vor allem, was in weltlichem Erfolg verwurzelt ist. Wir müssen damit brechen.

Möge Gott so in euch und in euren Kindern wirken, dass ihr für die Welt genauso tot seid wie sie für euch. Möge Gott euch und eure Kinder reich mit der Gnade segnen und all eure Bemühungen, eure Kinder vor den sündigen Verlockungen der Welt zu bewahren, mit seiner göttlichen Zustimmung versehen.

Auszug aus

Bringing the Gospel to Covenant Children

Von Joel R. Beeke

https://www.3lverlag.de/kategorien/1851-die-herausfordernde-gnade-jesu.html

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