Die Puritaner vertraten die Ansicht, dass jede Vorbereitung ohne das Wirken des Heiligen Geistes letztlich wirkungslos sei. Stephen Charnock schreibt:
„Um unsere Anbetung in geistlicher Weise zu gestalten, sollten wir jedes Mal, wenn wir uns damit befassen, die tatsächliche Gegenwart des Geistes erflehen, ohne den wir nicht in der Lage sind, auch nur einen geistlichen Atemzug oder Seufzer auszusenden, sondern wir wären wie ein Schiff, abhängig vom Wind und ohne Antrieb, und unsere Anbetung wäre nichts anderes als fleischlich.“ (Charnock, Werke, 1:300.)
Um uns treu auf den Gottesdienst vorzubereiten, müssen wir dem Gebet den Vorrang einräumen. Diese Praxis ist bei der Vorbereitung auf den öffentlichen Gottesdienst von entscheidender Bedeutung. Das Gebet ist eine gewöhnliche Praxis, durch die Gott außergewöhnliche Gnade schenkt. Für John Owen ist das Gebet „das Leben aller Vorbereitung auf jede Pflicht“. Er fügt hinzu: „[Das Gebet] ist das Hauptmittel, durch das wir unsere vollständige Abhängigkeit von Gott in Christus zum Ausdruck bringen und auch unser eigenes Herz dazu bringen, sich unseres bedürftigen Zustandes in dieser Welt mit all unseren besonderen Wünschen bewusst zu werden, und das Mittel, durch das wir den Zustrom von Gnade, Barmherzigkeit und geistlicher Kraft erlangen, derer wir im Hinblick auf die Ehre Gottes und die Zunahme von Heiligkeit und Frieden in unserer eigenen Seele bedürfen.“ (Owen, „The Practical Observance of the Lord’s Day“, 19:455-456.)
Die Praxis des Gebets als Vorbereitung auf den Gottesdienst versetzt den Anbeter in die Lage, von Gott zu empfangen. Die Wohltaten der göttlichen Gnade, die durch die Verordnungen am Tag des Herrn ausgegossen werden, hängen nicht von Anstrengung oder Leistung ab, sondern von einem gütigen und schenkenden Vater. Die Art unseres Gebets sollte aus dem Innersten unserer Seele kommen. Watson schreibt: „Wir müssen mit Ehrfurcht, Demut, Inbrunst und Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit beten… Derjenige betet am inbrünstigsten, der am gefühlvollsten betet.“ (Watson, Die Zehn Gebote, 106.) Das aufrichtige Gebet des Anbeters ist durchdrungen von der Zuneigung zu unserem herrlichen, liebenden Gott. Gott richtig zu kennen, prägt und beflügelt unsere Herzen und bringt uns in einem glaubenserfüllten Gebet auf die Knie, um uns auf den Gottesdienst vorzubereiten.