Der Segen der Offenbarung


Der Segen der Offenbarung

Wenn ich gefragt werde, ob ich davon ausgehe, dass wir in der Endzeit leben, lautet meine Antwort: „Natürlich – aber aus Sicht der Bibel leben wir schon seit zweitausend Jahren in der Endzeit.“ Im Neuen Testament steht, dass der Beginn der Endzeit dadurch gekennzeichnet wurde, dass Christus an Pfingsten seinen Geist über die Gemeinde ausgegossen hat (vgl. Apg 2,17). An diesem Tag hat Christus sein Reich aufgerichtet, das sich nun bis an die Enden der Erde ausbreitet. Zu den letzten Tagen gehören auch die Tage, in denen wir jetzt leben. Aus diesem Grund erfährt Johannes: „Du stehst am Anfang der Tage, in denen sich das Reich Jesu Christi bis an die Enden der Erde ausbreiten wird.“ Darum geht es in der Offenbarung. Sie ist ein Brief von Gott – eine apostolische Epistel, Enthüllung, göttliche Vision und Prophezeiung.

Der Segen der Offenbarung

In Vers 3 beschreibt Johannes diejenigen, die das Buch der Offenbarung lesen oder hören, als „glücklich“. Er sagt: „Glücklich, wer aus diesem Buch vorliest, und glücklich, wer diese prophetische Botschaft hört und sich danach richtet! Denn was hier angekündigt ist, wird sich bald erfüllen“ (NGÜ). Wir müssen uns dabei vor Augen halten, dass die Offenbarung in Zeiten großer Meinungsverschiedenheiten verfasst wurde. Nicht jeder erkannte Johannes‘ Autorität an; daher konnte er keineswegs wissen, ob diese Botschaft mit dem gebührenden Maß an Glauben, Ehrfurcht und Ehrerbietung gelesen werden würde.

Wir dürfen auch nicht vergessen, dass viele in der Gemeinde zu dieser Zeit nicht lesen konnten. Eine der Aufgaben eines Predigers war das „Vorlesen der Heiligen Schrift“ (1.Tim 4,13; NGÜ). Sie mussten die Heilige Schrift also vorlesen und so auslegen, damit sie denjenigen, die nicht lesen konnten, trotzdem zur Erbauung diente. Johannes bezeichnet sowohl die treuen Diener, die dieses Buch lesen und auslegen, als auch diejenigen, die es im Glauben hören und tun, was es lehrt und befiehlt, als glücklich. Daraus können wir schließen, dass wir großen Segen erfahren, wenn wir die folgenden Dinge tun:

  • Dieses Buch mit Glauben, Ehrfurcht und Ehrerbietung lesen und erforschen als das Wort Gottes und das Wort Christi. Um Vergebung zu bitten, wenn wir in der Vergangenheit das Lesen dieser Heiligen Schrift vernachlässigt haben. Die Offenbarung als ein Buch annehmen, von dem Gott möchte, dass wir es lesen und verstehen. Wir sollen sie „mit hoher und ehrerbietiger Achtung … mit der festen Überzeugung, dass sie das wahre Wort Gottes ist … mit dem Wunsch, den in ihr offenbarten Willen Gottes zu erkennen, ihm zu glauben und ihm zu gehorchen, ferner mit Fleiß und Aufmerksamkeit auf ihren Inhalt und Zweck, mit Nachdenken, Nutzanwendung, Selbstverleugnung und Gebet“ (Der große Westminster Katechismus, Frage 157) lesen.
  • Christus gehorsam sein. Johannes schreibt in Vers 3, dass sich derjenige glücklich nennen kann, der hört, was in der Offenbarung steht, und „sich danach richtet“ (NGÜ). Gottes Segen wird hier nicht denen zugesprochen, die ein Exemplar dieses kostbaren Buches besitzen, die es einfach nur lesen oder sich vorlesen lassen oder die darauf spezialisiert sind, über die Bedeutung dieser Prophezeiung zu diskutieren. Der Segen wird denjenigen zugesprochen, die sich danach richten, was in diesem Buch geschrieben steht. Wir richten uns nach dieser Prophezeiung, indem wir sie als Gottes Wort sehen, sie auf uns und unser Leben anwenden und uns als Nachfolger Jesu Christi, unseres Herrn und Erlöser, auf sein Kommen freuen. Indem wir so leben, wie er es von uns erwartet, bis er wiederkommt. Da wir wissen, dass diese Welt vergehen wird, freuen wir uns auf eine Stadt mit einem Fundament, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist (vgl. Hebr 11,10; 2.Petr 3,10-15). Und in der Zwischenzeit leben wir als Fremde und Pilger auf der Erde.

Die Offenbarung fordert uns also auf, treue, willige und gehorsame Diener des Königs der Könige und des Herrn der Herren zu sein. Im Buch der Offenbarung geht es in erster Linie um Christus, den König. Wie auch Psalm 2 fordert sie uns und die gesamte Menschheit auf, dem Sohn die Ehre zu erweisen in wunderbarer Ehrfurcht, „damit er nicht zornig wird und ihr auf eurem falschen Weg umkommt – denn schnell wird sein Zorn zu Feuer, das euch verzehrt!“ (V. 12). Doch Christus spricht in der Offenbarung auch als Prophet und tritt als Hohepriester für uns ein, während er als König regiert. Das Buch der Offenbarung fordert uns auf, uns vor Christus als Prophet, Priester und König zu verneigen und dann in die Welt hinauszugehen, um selbst als Propheten, Priester und Könige unter seinem Banner zu stehen und einer verlorengegangenen Welt zu dienen.

  • Auf das Kommen Christi vorbereitet sein. Vers 3 schließt mit den Worten: „Denn was hier angekündigt ist, wird sich bald erfüllen.“ Die Lehre, die in diesen Worten an alle Menschen jeden Zeitalters der christlichen Kirche gerichtet ist, lautet: Sei jederzeit bereit, deinem König in Gerechtigkeit und Frieden zu begegnen. Wenn wir die Herrschaft Christi ignorieren oder uns ihr widersetzen, tun wir dies zu unserem eigenen Schaden. Du kannst dein Knie vor der heutigen Kultur, den Gurus, den Pharisäern, den Freiheitsdenkern, den falschen Propheten und Prophetinnen oder den Götzen der Zeit beugen; aber sei dir bewusst, dass das Gericht des Königs Jesus bald über dich und andere kommen wird, die unachtsam leben oder in Sünde wandeln, und über jede Gemeinde, die sich Christus nicht als Herrn unterwirft.
  • Der Sieg durch Christus. Aus Vers 3 geht auch hervor, dass Christus die Macht hat, sein Volk selbst inmitten schwerer Verfolgung zu segnen, und dass es gesegnet sein wird, wenn es die Welt durch den Glauben an ihn überwindet. Christus verspricht in Offenbarung 2,7b (NGÜ): „Dem, der siegreich aus dem Kampf hervorgeht, werde ich vom Baum des Lebens zu essen geben, der im Paradies Gottes steht.“ Gottes Gnade und dein Glaube werden dir zum Segen sein und dich befähigen, die Mächte des Bösen zu überwinden, die in unserer gefallenen Welt wirken. Dieser Sieg ist uns sicher, denn wie Petrus an Pfingsten erklärte: „Gott hat Jesus zum Herrn und Messias gemacht …“ (Apg 2,36; NGÜ).
  • Das Gegenstück dieser Segensverheißung ist ein Fluch über diejenigen, die sich nicht an das halten, was in der Offenbarung geschrieben steht (vgl. Offb 22,18-19). Den Gläubigen, die diese Worte lesen, wird Segen versprochen; aber Ungläubige werden vor der Gefahr gewarnt, Gottes Gebote zu verachten und zu missachten, denn das Ende ist nahe. „Denkt daran: Der Richter steht schon vor der Tür!“ (Jak 5,9b; NGÜ). In diesen Versen der Offenbarung spricht Johannes ausdrücklich über den Zorn Gottes in Form eines tödlichen Fluchs über diejenigen, die leichtfertig mit diesen Worten umgehen oder sie verdrehen, indem sie ihnen ihre eigenen Vorstellungen und Ideen aufdrücken oder alles verwerfen, womit sie nicht einverstanden sind oder was sie nicht begreifen.

Prüfe dich selbst, lieber Freund. Bist du aus der Gnade durch den Glauben an Christus errettet? Durch ihn, dem gesegneten Lamm, der als unser Stellvertreter die heiligen Anforderungen von Gottes Gesetz vollkommen erfüllt, den Zorn Gottes am Kreuz auf sich genommen hat und siegreich aus dem Grab auferstanden ist? Bist du fest im Glauben an den Einen, der uns erlöst hat? Bist du Christus gehorsam und bereitest du dich darauf vor, ihm zu begegnen? Überwindest du die Sünde durch seine Kraft?

Wenn du dein Leben nicht Jesus Christus abgegeben hast, ignorierst du ihn zu deinem eigenen Schaden. Du wirst für immer unter dem Fluch leben, wenn du deine Sünden nicht bereust und nicht in der Barmherzigkeit des Herrn der Herren deine Zuflucht findest. Wenn du aber bereit bist, diese Worte der Offenbarung Christi zu lesen, zu hören und zu befolgen, dann kannst du dich wirklich glücklich nennen.

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https://www.3lverlag.de/kategorien/1841-noch-nicht-am-ziel.html

Auszug aus

Revelation

Joel R. Beeke

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