Gott ist Gott
Einer der grundlegendsten Unterschiede ist dieser: Wir glauben an den Gott, der ewig als drei Personen existiert, als Gott der Dreieinigkeit: Gott der Vater, Gott der Sohn und Gott der Heilige Geist.
Bibelvers
„Seid still und erkennt, dass ich Gott bin; ich werde erhaben sein unter den Völkern, ich werde erhaben sein auf der Erde!“ (Psalm 46,10 SLT).
Gebet
Gnädiger Herr, du bist Gott und nicht ich. Du bist unendlich und ich bin endlich. Du bist mächtig und ich bin schwach. Wenn ich über deinen Charakter nachdenke, wende doch die Wahrheiten deines Wortes durch deinen Geist auf mein Leben an. Zeige mir die Bereiche in meinem Leben, die Veränderung, Ermutigung und Frieden brauchen. Ich möchte dich preisen, während ich über die Wahrheit nachsinne, dass du nicht nur der Herrscher des Universums bist – ewig und souverän – sondern auch mein Gott. Als dein Schaf komme ich zur dir, meinem Hirten, auf der Suche nach den grünen Weiden und stillen Wassern; erquicke meine Seele. In Jesu Namen bete ich. Amen.
Biblische Perspektive
„In God we Trust“(dt. “Auf Gott vertrauen wir“) steht auf der Rückseite jeder Dollarnote (zumindest im Moment noch). Aber wer ist dieser Gott, dem wir „vertrauen“? Und wer sind „wir“, die ihm vertrauen? Viele Menschen glauben, dass der Gott des christlichen Glaubens derselbe Gott ist wie der des islamischen Glaubens oder der des Hinduismus oder einer beliebigen anderen Religion. Aber der Gott der Heiligen Schrift – der wahre und lebendige Gott – ist ganz und gar anders.
Einer der grundlegendsten Unterschiede ist dieser: Wir glauben an den Gott, der ewig als drei Personen existiert, als Gott der Dreieinigkeit: Gott der Vater, Gott der Sohn und Gott der Heilige Geist. Diese drei Personen teilen dasselbe Wesen und sind in Ewigkeit vollkommene Einheit (vgl. Hebr 1,3). Keiner ist größer als der andere und keiner ist niedriger als der andere, und sie sind nicht drei einzelne Götter. Es ist ein Gott (5Mose 6,4), der seit Anbeginn der Zeit in drei Personen existiert (vgl.. Mt 28,19; 2.Kor 13,14).
In Psalm 46,10 ermahnt Gott sein Volk: „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.“ Der Kontext dieses Verses bezieht sich darauf, dass Gott dem Kampf und Krieg ein Ende setzt. Er wechselt vom Indikativ – was er getan hat – zum Imperativ – was er von seinem Volk verlangt: „Seid still“ kann als Beenden des Kampfes gedeutet werden. Wenn du diesen Vers näher betrachtest, solltest du einige Dinge im Hinterkopf behalten.
Erstens ist diese Aussage nicht nur als guter Ratschlag gemeint – sie ist ein Befehl! Mit anderen Worten: Es geht um den Gehorsam gegenüber Gott. Aber so sehr es Gott die Ehre bringt, so sehr wird es uns zum Segen, wenn wir diese wunderbare Pflicht erfüllen.
Zweitens sagt Gott, wir sollen „still sein“. Wie bereits erwähnt, geht es hier um einen Kampf. Aber wie können diese Worte auch auf dich zutreffen? Kämpfst du in irgendeiner Weise um Ansehen, Bedeutung oder andere egoistische Dinge? Tatsächlich schenkt uns die Stille die Möglichkeit des Ruhens; ein Ruhen von der Sünde und ein zur Ruhe kommen in Gott inmitten eines überfüllten Terminkalenders. Neben Familie, Schule, Beruf, Sport, Hobbys und Freunden scheint uns still sein schwerzufallen. Die Welt verleitet uns ständig dazu, unsere Zeitpläne und Kalender weiter zu füllen. Außerdem ist das Konzept der Sabbatruhe am Tag des Herrn (Sonntag) zwischen Hausputz, Hausaufgaben oder Fußball nahezu verloren gegangen. Die Botschaft, vor einem heiligen und gnädigen Gott still zu werden, ist für uns immens wichtig.
Drittens wird uns befohlen, etwas über Gott zu „erkennen“. Dabei geht es nicht um leeres Wissen, sondern um ein vom Glauben erfülltes, liebevolles Erkennen. Im Neuen Testament betet Paulus für die Gemeinde in Philippi: „Und das ist meine Bitte an Gott: dass er eure Liebe, verbunden mit der rechten Erkenntnis und dem nötigen Einfühlungsvermögen, immer größer werden lässt“ (Phil 1,9). Sogar die Dämonen glauben und wissen, dass Gott Gott ist (vgl. Jak 2,19). Gott aber ruft uns zu einer Erkenntnis über ihn auf, die unsere Liebe und unseren Glauben zu einem Leben zusammenführt, das ihn verherrlicht und preist.
Viertens: Gott sagt uns, dass wir erkennen sollen, dass er Gott ist. Der Bibel zufolge bedeutet das, dass er vollkommen und vollständig souverän, heilig, weise, gerecht, gut, gnädig, liebevoll und treu ist (neben vielen weiteren Eigenschaften). Und er befiehlt uns, ihn zu kennen. Jesus bekräftige das mit seinem Gebet in Johannes 17,3: „Und das ewige Leben zu haben heißt, dich zu kennen, den einzig wahren Gott, und den zu kennen, den du gesandt hast, Jesus Christus.“
Schließlich teilt uns Psalm 46,10 mit, dass Gott unter den Völkern und auf der Erde erhaben sein wird. Das geschah nicht nur im unmittelbaren Kontext der damaligen jüdischen Geschichte, sondern hat sich auch durch die Jahrhunderte hindurch fortgesetzt und wird seinen endgültigen Höhepunkt erreichen, wenn wir uns als Menschen „aus allen Stämmen und Völkern, Menschen aller Sprachen und Kulturen“ (Offb 7,9) um den himmlischen Thron versammeln.
Unsere Erlösung wurde von Gott, dem Vater, geplant. Gott, der Sohn, hat unsere Erlösung vollbracht. Und Gott, der Heilige Geist wendet sie bei uns an. Obwohl wir als Lohn für unsere Sünde den Tod verdient haben (vgl. Röm 6,23), ist Gott voller Gnade und hat seinen einzigen Sohn als unseren Stellvertreter ans Kreuz gesandt. Wir wurden von der ewigen Trennung von Gott verschont, doch seinen einzigen Sohn hat er nicht verschont, sondern ihn für uns alle hergegeben (vgl. Röm 8,32).
Auszug aus
NONE ELSE: 31 Meditations on God‘s Character and Attributes
Von Joel R. Beeke und Brian Cosby