Gott kennen und ihn bekannt machen
Wenn wir der Erkenntnis Gottes keine Priorität einräumen, werden unsere Herzen töricht und finster… Die Unwissenheit über Gott stürzt uns in den Götzendienst…
Gott zu kennen und ihn bekannt zu machen, ist das Herzstück des Menschseins. Calvin fragt in seinem Katechismus: „Was ist das Hauptziel des menschlichen Lebens?“ Seine Antwort: „Gott zu erkennen.“ Es gibt mehrere Gründe, weshalb die Erkenntnis Gottes unentbehrlich für das menschliche Leben ist und über allem steht.
Erstens ist es dein höchstes Privileg, Gott zu kennen.
Oft glauben wir, dass unser Leben einen Sinn und Wert hat, wenn wir „Weisheit“, „Macht“ oder „Reichtum“ erlangen. Aber Gott sagt, dass diese „Prahlereien“ und Vorrechte keine Wertschätzung verdienen: „ … sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er Einsicht hat und mich erkennt …“ (Jer 9,23). Viele weise, mächtige und reiche Menschen kommen auf ihrem Sterbebett zu derselben Erkenntnis wie der Prediger: „Ich beobachtete alle Werke, die getan werden unter der Sonne, und siehe, es war alles nichtig und ein Haschen nach Wind!“ (Pred 1,14). Wenn wir in unserem Leben andere Dinge über Gott stellen, füllt sich unser Herz mit Weltlichkeit, die unserer Seele schädigt und uns belanglos macht. Wenn wir aber Gott erkennen und uns daran erfreuen, erhalten wir den größtmöglichen Segen und Gott die größtmögliche Ehre. Wir wurden für das allergrößte Privileg geschaffen: Gott zu kennen.
Zweitens: Gott zu kennen ist das Herzstück des Bundes und der Mittelpunkt des ewigen Lebens.
Unser Götzendienst, unsere Sünde und unsere falsche Anbetung sind Ergebnisse unserer Unwissenheit über Gott: „ … mich aber erkennen sie nicht, spricht der HERR“; „ … weil es keine Wahrheit, keine Liebe und keine Gotteserkenntnis im Land gibt“ (Jer 9,2; Hos 4,1). Doch in seiner Gnade verkündet Gott: „Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen möchte“ – der uns den Segen der Erkenntnis Gottes bringen wird: „Denn sie werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen …“ (Jer 31,31-34). Diese Erkenntnis erlangen wir, weil Gott uns ein neues Herz schenkt: „ … und ich will ihnen ein Herz geben, dass sie mich erkennen sollen, dass ich der HERR bin; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein“ (Jer 24,7). Da die Erkenntnis Gottes ein Geschenk des „ewigen Bundes“ ist (Jer 32,40), kann Jesus sagen: „Und das ewige Leben zu haben heißt, dich zu kennen, den einzig wahren Gott, und den zu kennen, den du gesandt hast, Jesus Christus“ (Joh 17,3; NGÜ). Deine Gemeinschaft in Ewigkeit mit Gott basiert auf der wahren Erkenntnis Gottes.
Drittens ist die Erkenntnis Gottes das, was unsere Heiligkeit antreibt.
Wenn wir nicht mehr nach der Erkenntnis Gottes streben, werden unsere Herzen töricht und finster, da wir „die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf Ehre und Gottesdienst erwiesen anstatt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen!“ (Röm 1,25). Das mangelnde Wissen über Gott verleitet uns zum Götzendienst, der Ungerechtigkeit und Unmoral in unser Leben bringt (vgl. 1.Thess 4,5; Hos 4,1-2). Oft ist der Wendepunkt in Zeiten geistlicher Schwäche eine erneuerte Sicht auf Gott (vgl. Hiob 42,1-6). Das Wachstum, das Gott uns in „Gnade und Frieden“ und allem, „was uns zu einem Leben der Ehrfurcht nötig ist“ schenkt, kommt dadurch, „dass wir ihn kennengelernt haben – ihn, der uns in seiner wunderbaren Güte zum Glauben gerufen hat“ (2.Petr 1,2-3; NGÜ). Falsche Vorstellungen über Gott führen zu einer oberflächlichen Spiritualität, die die Welt nachahmt. Die wahre Gotteserkenntnis hingegen – die uns durch Gottes „größte und kostbarste Zusagen“ gegeben wird – führt zu einer tiefen, bedeutungsvollen und vom Geist befähigten Nachfolge (2.Petr 1,4; NGÜ).
Auszug aus
None Else: 31 Meditations on God’s Character and Attributes
Joel R. Beeke und Brian Cosby
https://www.3lverlag.de/kategorien/1718-vorschau-verrat-am-evangelium-brad-bigney.html