Die eheliche Liebe ist so kostbar, dass wir sie mit einem Schutzwall umgeben müssen; wir sollen nur Augen füreinander haben und nicht für andere.
Ohne eine aufrichtige, selbstlose Liebe kann eine Ehe Gott nicht verherrlichen. Ehepartner sollten einander mit einer starken, eifrigen und unerschütterlichen Liebe begegnen, die unabhängig ist von Dingen wie Schönheit, Aussehen oder Reichtum und die nicht aufgrund von Emotionen oder Begierden ab- oder zunimmt. Es muss eine freigebige Liebe sein, die in einer Vielzahl von Ausdrucksformen, Gesten, Blicken und Handlungen sichtbar wird.
Die eheliche Liebe ist so kostbar, dass wir sie mit einem Schutzwall umgeben müssen; wir dürfen nur Augen füreinander haben und niemanden sonst. Unsere Gedanken sollten sich nur um die Person drehen, die wir lieben. Wenn wir von den Gedanken an jemand anderen verführt werden, müssen wir um Kraft beten, unser Herz behüten und uns dann umso mehr anstrengen, unserem Ehepartner Liebe zu schenken.
An keiner weiteren Stelle können wir das Wesen der Liebe so deutlich erkennen wie in 1. Korinther 13,4-7. Hier ermahnt der Apostel die Gemeinde in Korinth, einander in Liebe zu begegnen, indem sie einander mit ihren geistlichen Gaben „aufbauen“ (vgl. 1.Kor 14,26). Wenn wir schon aufgefordert werden, unsere Geschwister im Glauben auf diese Art zu lieben, wie sehr dann erst unseren Ehepartner? Paulus betont, dass die Liebe langmütig ist und sich nicht schnell reizen lässt. Wenn unser Ehepartner also etwas tut, das uns ärgert oder das uns missfällt, dann sollen wir unsere wahre Liebe zum Ausdruck bringen, indem wir Zorn und Groll zurückhalten und ihm ausdauernde Geduld entgegenbringen.
Zweitens sagt uns Paulus, dass die Liebe freundlich und selbstlos ist; sie hat in allem das Wohl des Ehepartners im Blick. Selbstaufopfernde Freundlichkeit ist ein wichtiger Bestandteil einer Ehe. Wir haben einmal von einem Ehepaar gelesen, bei dem beide Parteien verbittert und enttäuscht voneinander waren. Die Frau beschloss, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen. Sie hasste ihn so sehr, dass sie ihn mit den Scheidungspapieren schockieren wollte. Also war ihr Plan, einen Monat lang besonders freundlich zu ihm zu sein, um ihm den Anschein zu geben, dass die Dinge sich besserten. Sie erhoffte sich, dass er dann, wenn er die Scheidungspapiere sehen würde, besonders verletzt sein würde. Gegen Ende des Monats bemerkte die Frau allerdings eine Veränderung – an sich, nicht an ihm! Sie hatte begonnen, ihren Mann wieder zu mögen; tatsächlich verliebte sie sich neu in ihn. Ihre Freundlichkeit hatte seine Freundlichkeit zum Vorschein gebracht, und ihre Beziehung wurde wiederhergestellt. Das ist ein wunderbares Beispiel für die Macht der Liebe und Freundlichkeit.
Drittens erwähnt Paulus, dass eine solche Liebe frei von Eitelkeit und Neid ist. Sie blickt nicht voller Eifersucht auf das Talent oder den Erfolg des Partners, sondern freut sich mit ihm. Viertens: Wahre Liebe hat die allerbesten Gedanken über den Partner und bleibt dabei trotzdem realistisch. Und fünftens: Die Liebe erträgt, glaubt, hofft alles und hält allem stand. Eine solche Liebe übersteht auch die schwierigen Zeiten einer Ehe und betet für und hofft auf Heilung und Versöhnung. Glücklich ist das Ehepaar, dessen Ehe von einer solchen Liebe geprägt ist!
Die Liebe muss als Fundament der Ehe alle Aufgaben innerhalb einer Ehe unterstützen und vorantreiben. Eine solche Liebe erleichtert eine Ehe, während ihr Ausbleiben alles belastet. Wenn die Liebe in einer Ehe im Überfluss vorhanden ist, werden beide Partner danach streben, die Bedürfnisse des anderen zu erfüllen; wenn sie fehlt, sind alle Pflichten nicht mehr als kalte, leblose Handlungen. Wenn dein Herz voll Liebe ist, bewegen sich deine Füße, Hände und Lippen gerne im Dienst deines Liebsten – wo aber die Liebe fehlt, werden diese Pflichten entweder vernachlässigt oder auf heuchlerische, halbherzige und nachlässige Weise erfüllt.
Die eheliche Liebe muss exklusiv sein, ein Superlativ. Du musst deinen Ehepartner mehr lieben als jeden anderen Menschen auf diesem Planeten. Andere Freunde können einen hohen Stellenwert in unserem Leben haben, aber wenn es um aufrichtige Liebe, geistliche Gemeinschaft und gemeinsam verbrachte Zeit geht, so ist das Paar gesegnet, dessen Leben so ausgeglichen ist, dass unterhalb von Gott der Partner jeweils den höchsten Platz im Herzen des anderen einnimmt.
Auszug aus
How Can We Build a Godly Marriage?
Von Joel R. und Mary Beeke
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