Die Wahrheit Christi muss durch den Heiligen Geist das Herz erreichen, damit Liebe entstehen kann. Das ist die Art von Predigt, die wir brauchen.
Vielleicht hast du schon einmal Predigten gehört, die bildlich gesprochen deinen Kopf, aber nicht dein Herz füllten. Du gehst nach dem Gottesdienst zwar besser informiert und gebildeter nach Hause, aber du bist kaum bewegt von Gottes Herrlichkeit oder ermutigt, seinen Willen zu tun. Im schlimmsten Fall bläht eine solche Predigt die Hörer mit Wissen auf. Im besten Fall spendet sie Licht, aber keine Wärme. Vielleicht hast du aber schon einmal Predigten gehört, die dein Herz, und nicht deinen Kopf berührten. Diese Art von Predigt kann ein emotional bewegendes Erlebnis sein. Die Zuhörer verlassen den Gottesdienst voller Begeisterung, Leidenschaft und einem guten Gefühl. Doch in diesem Fall haben sie zwar Eifer, ihnen fehlt jedoch das Wissen. Wie Zuckerwatte hat solch eine Predigt einen guten Geschmack, aber keinerlei Nährwert. Sie bringt die Menschen vielleicht dazu, wiederzukommen (bis ihnen zuviel wird), aber sie bereichert weder ihr Leben, noch schenkt sie Wachstum und Reife.
Das schlimmste an diesen beiden falschen Herangehensweisen ist, dass sie die lebenswichtige Verbindung zwischen der Wahrheit und der Liebe in Christus nicht knüpfen: „Stattdessen lasst uns in Liebe an der Wahrheit festhalten und in jeder Hinsicht Christus ähnlicher werden, der das Haupt seines Leibes – der Gemeinde – ist“ (Eph 4,15).
Es geht nicht nur darum, dass wir die Wahrheit und die Liebe zusammen brauchen.
Die Wahrheit des Evangeliums hat ihr Ziel erst dann erreicht, wenn sie Liebe hervorbringt. Und die Liebe hat ohne die Wahrheit des Evangeliums keine tragenden Wurzeln. Deshalb muss die Wahrheit Christi durch den Heiligen Geist das Herz erreichen, damit Liebe entstehen kann. Das ist die Art von Predigt, die wir brauchen.
Auszug aus:
Reformed Preaching: Proclaiming God’s Word from the Heart oft he Preacher tot he Heart of His People
Joel R. Beeke
https://www.3lverlag.de/kategorien/422-das-predigeramt-aus-sicht-eines-puritaners.html