Stark und ermutigt


Fühlst du dich momentan müde und kraftlos? Halte daran fest, dass Gott jeden deiner Lebensumstände kennt.

Sporne dich dazu an, wie Christus auszuharren, um deine eigene Kraft und deinen Seelenfrieden zu bewahren. In Hebräer 12,3 heißt es: „Denkt an alles, was er durch die Menschen, die ihn anfeindeten, ertragen hat, damit ihr nicht müde werdet und aufgebt.“ Dieser Vers bezieht sich auf Vers 2, in dem beschrieben wird, wie Jesus das Kreuz ertragen hat. Dort steht, dass Jesus „großen Widerspruch“ (Elb 06) ertrug, d.h. den Hass, die Ablehnung und die Verachtung der Sünder gegen ihn selbst. Das Wort Widerspruch ist das gleiche Wort, das in der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, für den Streit der rebellischen Israeliten mit Mose verwendet wird. Inmitten solcher Rebellen – Priester, Schriftgelehrte und Soldaten, die sich gegen ihn aussprachen – musste Jesus leiden.

Jesus ertrug diesen Widerspruch der Sünder aufgrund seiner großen Liebe zu ihnen. Wir sind ergriffen, wenn jemand sein Leben für einen Freund hingibt, aber Jesus gab sein Leben für seine Feinde (vgl. Röm 5,10). Feinde wie dich und mich, die Gott widersprechen und seine Wege infrage stellen. Wir ergeben uns nicht von Natur aus und nehmen das nicht an, was er getan hat – stattdessen rebellieren wir dagegen. Wenn aber Gott unsere Herzen mit seiner rettenden Gnade durchdringt, werden wir bereit, seine Gnade des Evangeliums anzunehmen. Auch wir werden Widerspruch und Feindseligkeit von unseren Mitmenschen ertragen müssen, denn alle, die in Christus sind, werden Verfolgung erleiden. Zwar werden wir nie dasselbe Ausmaß des Widerspruchs erleben, das Christus erfuhr, doch wenn wir so wandeln wie er, werden wir mit Sicherheit auf Widerspruch der Sünder gegen uns stoßen. Aber all das gehört zu Gottes Plan.

Der Vers endet mit den Worten: „… damit ihr nicht müde werdet und aufgebt.“ So oft sind wir müde und geben auf. Wir scheinen keine Kraft mehr zu haben. Wir sind zu müde, um zu lesen, zu beten und über das Wort Gottes zu meditieren. Anstatt zu rennen, gehen oder kriechen wir, oder noch schlimmer, hören wir ganz auf, uns auf Gott zuzubewegen.

Fühlst du dich momentan müde und kraftlos? Halte daran fest, dass Gott jeden deiner Lebensumstände kennt. Er weiß von deiner Müdigkeit und Schwäche, die durch den Widerspruch der Sünder gegen dich entstehen. Er wird dich nicht verurteilen, aber er will auch nicht, dass du in diesem Zustand bleibst. Gott sagt: „Denkt an alles, was er durch die Menschen, die ihn anfeindeten, ertragen hat, damit ihr nicht müde werdet und aufgebt“ (V.3). „Denkt daran“ – das ist es, was wir tun sollen. Wenn du im Wettlauf durchhalten willst, dann nimm dir Jesu Durchhaltevermögen als Beispiel. Jesus ist im Wettlauf des Glaubens das beste Gegenmittel bei Müdigkeit und Kraftlosigkeit.

Schau auf Jesus, wenn du Bedrängnis erlebst. Lerne mehr über die Prophezeiungen über ihn, aber studiere vor allem die Evangelien und die Briefe, die sein Handeln und seine Lehre wiedergeben. Sinne darüber nach, wie er Leid ertragen hat, und du wirst von ihm lernen, wie du es ihm gleich machen kannst.

Hast du Christus vor Augen, wenn du versuchst, im Wettlauf des Glaubens durchzuhalten? Wenn nicht, wirst du schwach und von der Sünde überholt werden. Du wirst fallen und immer wieder rückfällig werden, solange dein Blick nicht auf Christus gerichtet ist. Bete, dass Gott dir die Gnade schenkt, in jedem Bereich deines Lebens täglich auf Christus zu schauen, während du mit den Hindernissen und der Sünde kämpfst und nach einem geheiligten Leben strebst.

Ihr lieben jungen Menschen: Es kann so verlockend sein, den Kampf gegen die Sünde aufzugeben. „Ich mache es auch nur einmal“, sagst du, „weil alle meine Freunde diese Sünde begehen und ich kein Außenseiter sein will. Ich will nicht als zu heilig rüberkommen.“ Am Ende verlierst du die Kraft, der Sünde erneut entgegenzutreten, erneut für das einzustehen, was richtig und gut ist. Aber meine Lieben, denkt immer an Christus: Er hat nicht ein einziges Mal nachgegeben. Er ist den Weg nach Golgatha ohne zu zögern gegangen. Schaut auf ihn, damit ihr seinem Beispiel folgen könnt.

Und wenn du versagst, denn das wirst du, dann suche immer wieder Zuflucht bei Christus. Halte deinen Blick fest auf ihn gerichtet. Versuche nicht, dich vor Gott zu verstecken. Als mein Sohn noch klein war, wollte ich ihn einmal für ein schweres moralisches Vergehen hart bestrafen. Doch bevor ich das tun konnte, rannte er mir entgegen, umarmte mich und flehte mich unter Tränen um Vergebung an. Genau so sollten wir auch zu Gott laufen.

Als Eltern, Führungspersonen oder Angestellte fühlen wir uns oft kraftlos. Wir sind müde und die Verpflichtungen unseres Alltags zerren von allen Seiten an uns. Wir scheinen keine Zeit zu haben oder uns Zeit zu nehmen, uns mit unserem Glaubensleben zu beschäftigen. Unsere Gebete und Stille Zeit sind jämmerlich kurz und oberflächlich. „Schau auf Christus“ – unser Herr, der das Kreuz ertragen hat. Schöpfe deine Kraft und Ausdauer aus ihm.

Hänge dein Herz nicht an diese Welt – denn diese Welt wird bald vergehen. Wie Spurgeon sagte: „Auch wenn du die ganze Welt hättest, hättest du nach Schließen deines Sargdeckelns nichts als Grabesstaub in deinem Mund.“

Liebe Freunde, schaut jetzt auf Jesus; schaut auf ihn und streckt euch beharrlich nach ihm aus. Wenn du sagst: „Herr, ich habe so lange gebetet und bin so oft im Gottesdienst gewesen, und ich bin noch immer nicht gerettet. Deshalb werde ich aufhören, mich an deiner Gnade festzuhalten“ – dann wird es dir immer schlechter gehen. Hör auf, aus eigener Kraft bestehen zu wollen. Schau auf Jesus, um Ausdauer und Durchhaltevermögen zu erlangen. Denke daran, dass er das Kreuz ertragen hat, um Sünder wie dich und mich zu retten. Er lädt dich jetzt ein, zu ihm zu kommen, so wie du bist. Wenn du nicht zu ihm kommst, verachtest du sein Ausharren und die Schande, die er ertragen hat. Möchtest du das wirklich? Berufe dich weiterhin auf Gottes Wort; Jesus ist treu und wird sein Wort erfüllen.

Wir sind aufgerufen, jeden Tag auf Jesus, den Urheber und Vollender des Glaubens, zu schauen. Also denke an ihn, konzentriere dich auf ihn, halte an ihm fest. Halte dir sein Leiden und seinen Sieg als Sohn Gottes zur Rechten des Vaters vor Augen. Lass dich täglich von seiner Gnade stärken. Inspiriert durch das Beispiel Christi und ermutigt durch die Verdienste der Glaubensväter, wird deine Müdigkeit verschwinden und du wirst neue Kraft schöpfen. Dein Glaube, dein Mut und deine Kraft werden erneuert, und du wirst aus Gnade so wandeln, wie Jesus gewandelt ist.

Wie wunderbar wäre es, wenn wir am Ende unseres Lebens mit Paulus sagen könnten: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet und bin im Glauben treu geblieben. Nun erwartet mich der Preis – der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, mir am großen Tag seiner Wiederkehr geben wird. Doch diesen Preis gibt er nicht nur mir, sondern allen, die seine Rückkehr herbeisehnen“ (2.Tim 4,7-8). Am jüngsten Tag wirst du ihn dann so sehen, wie er ist, und er wird sagen: „Gut so, du bist ein tüchtiger und zuverlässiger Verwalter. In kleinen Dingen bist du treu gewesen, darum werde ich dir Großes anvertrauen. Komm zu meinem Fest und freu dich mit mir!“ (Mt 25,21; Hfa). Du hast das Rennen erfolgreich beendet und stets auf Jesus geschaut.

Jesus wird dann der Allumfassende im gelobten Land (Beulah) sein, das frei von Sünde ist. Es wird keine Sünde mehr geben, keine Versuchung, keine Tränen, keinen Schmerz und kein Leid, sondern nur noch Herrlichkeit im Land des Emmanuel. Du wirst in Ewigkeit so wandeln, wie der Herr Jesus wandelt, dich an ihm erfreuen, dich in seinem Lächeln sonnen, in seiner Liebe baden und dich an seiner Gegenwart erfreuen. Deine Seele und dein Körper werden absolut perfekt sein. Jesus Christus wird sich an dir als seiner vollkommenen Braut erfreuen, und du wirst zu ihm sagen können: „Herr, endlich bin ich so, wie ich seit meiner Wiedergeburt immer sein wollte – jetzt kann ich dir mit einem vollkommenen Blick, einem vollkommenen Körper und einer vollkommenen Seele dienen.“

Als der ehemalige US-Präsident Gerald Ford in seiner Heimatstadt Grand Rapids beigesetzt wurde, waren die Zeitungen voll von Bildern zehntausender Menschen, die die Straßen säumten und ihm die letzte Ehre erwiesen. Einige hielten Schilder in die Höhe mit der Aufschrift: „Willkommen zuhause!“ Das ist es, was auch unser Erlöser uns als Gläubige eines Tages sagen wird: „Willkommen zuhause. Willkommen in der ewigen Freude, die vor dir liegt – die Freude, in Ewigkeit so zu wandeln, wie Jesus gewandelt ist.“

Auszug aus: Walking as He Walked von Joel Beeke

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