Gott liebt seine Kinder nicht, weil sie so liebenswert sind – sondern weil er die Liebe ist.
Uns Menschen fällt es leichter, etwas zu lieben, das liebenswert ist. Wenn dich dein Hund ständig beißt oder etwas kaputtmacht, liebst du ihn wahrscheinlich nicht besonders. Wenn ein Nachbarsjunge dein Fahrrad klaut und dich beschimpft, wirst du vermutlich nicht mit ihm befreundet sein wollen. Es fällt uns schwer, etwas zu lieben, das nicht liebenswert ist. Aber in der Bibel treffen wir auf einen Gott, der die Unliebsamen liebt. Die ganze Welt war aufgrund der Sünde verloren. Wie auch der gemeine Nachbarsjunge versuchte jeder, Gott seiner Herrlichkeit zu berauben. Und doch liebte Gott beständig die Menschen, die ihn nicht liebten. Er liebte Seth, Noah und Sem – und zwar nicht, weil sie sündlos waren, sondern weil er voller Gnade war.
Werfen wir einmal einen tieferen Blick auf einen Mann aus Sems Familie: sein Name war Abram (später wird er Abraham genannt werden). Gott fokussierte seine Liebe auf Abram; jedoch nicht, weil dieser so vorbildlich war. Wir erfahren, dass seine Familie Götzen anbetete. Abram war ein Sünder. Er wuchs damit auf, falschen, von Menschenhand geschaffenen Göttern zu dienen. Er glaubte nicht an den wahren und lebendigen Gott. Warum also wählte Gott Abram aus? Nicht, weil Abram über große Macht verfügte oder großartige Zukunftsaussichten hatte. Seine Frau war unfruchtbar. Er hatte keine Kinder, aus denen der Retter hervorgehen könnte, der der Schlange den Kopf zertreten würde. Und es war nicht nur so, dass er noch keine Kinder hatte, sondern seine Frau konnte gar keine Kinder bekommen. Gott wählte Abram nicht aus, weil dieser so reich an Güte oder Macht war, sondern weil Gott so voller Liebe ist. Er nahm den schwachen, sündigen Abram und machte ihn zu einem Sprachrohr, damit sein Heil schwache und sündige Menschen wie dich und mich erreichen würde.
Lest gemeinsam: 1. Mose 11,27-32; Josua 24,2
Auszug aus
Beginning: Family Worship in Genesis, von Joel R. Beeke und Nick Thompson
